Zu dem Fischernest Elgol auf der Hebrideninsel Isle of Skye in Schottland habe ich eine ganz besondere Beziehung. Alles fing damit an, dass ich eines Morgens auf unserem Balkon unseres Sommerdomizils am Millstätter See meinen am vorherigen Abend eingezogenen Nachbarn traf. Bei herrlichem Wetter blickten wir beide beim Rasieren auf den kristallklaren, grünlich schimmernden See. Der Nachbar stellte sich als Wilfried Müller aus Neuseeland vor. Später stellte sich heraus, dass er „Motoring writer“ für Porsche war und Bücher über das besondere Auto und seine stolze Geschichte geschrieben hatte. Als ich ihm erzählte, dass wir im September nach Schottland reisen wollten und ich mich riesig darauf freute, begannen seine Augen zu leuchten. Wenn das so wäre, erwähnte der freundliche Mann, dann müsse ich unbedingt nach Elgol auf der Isle of Skye reisen. Vor vielen Jahren sei er einmal dort gewesen und habe den schmackhaftesten Lachs seines Lebens, gegrillt an einem Lagerfeuer, gegessen. Den Fisch habe er vorher von einem Fischer gekauft, der mit seinem Boot in dem abgelegenen, winzigen Hafen geankert hatte. Ein unvergessenes Erlebnis, sagte Wilfried immer wieder. Als wir drei Monate später in Elgol nach einer mühseligen Anfahrt über eine Single-Track-Road ankamen, musste ich wieder an unser Gespräch auf dem Balkon denken und war dankbar für den guten Reisetipp. Dieser traumhafte Blick suchte seinesgleichen: Vom Hafen bei Elgol konnte man direkt hineinsehen in das schwarze Herz des Black Cuillin-Massivs jenseits der Meeresbucht. Majestätisch ragten die Gipfel über dem Meer auf. An keinem anderen Ort der Isle of Skye hat man ein ähnlich umwerfendes Panorama. Weil es ein magischer Moment war, Elgol, das Meer und die Cuillin Hills und die einsame Stimmung erlebt zu haben, malte ich zu Hause das dargestellte Bild.
