Größenwahn oder wie die Zeiten sich ändern – Bangkok, Thailand

Stadtteil Sathorn, alte russische Botschaft (heute House on Sathorn) und Hochhäuser

Acryl auf Leinwand, 50 x 70 cm

2016

 

 

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Beschreibung

Noch einmal Bangkok. Der Kontrast könnte nicht größer sein! Direkt neben dem modernen W-Hotel im Stadtteil Sathorn, in dem wir einige Tage wohnten, steht ein uraltes, prächtiges Herrenhaus, das nach langjähriger liebevoller Restaurierung erst vor Kurzem wieder eröffnet wurde. Wer den Platz betritt, der sich vor dem Design-Hotel „W“ an der Narathiwas Kreuzung befindet, bleibt zunächst einmal staunend stehen. Nicht etwa, weil er die im abendlichen Lichterspiel farblich wechselnde Glasfassade des „W“ bewundert, sondern weil da ein gelb-goldener Märchenpalast steht mit hohen Säulen, Fensterläden und einem Springbrunnen. Ein Märchenpalast mitten in Bangkok und ein Haus mit einzigartiger Geschichte, eines der wenigen Überbleibsel der glanzvollen alten Zeit, das dem hektischen Bauboom in der Hauptstadt Bangkok zum Glück nicht zum Opfer gefallen ist. In den frühen 20er Jahren wurde aus einer privaten Residenz zunächst ein schickes Hotel. Später dann, bis zur Jahrtausendwende, war hier die Russische Botschaft in Thailand untergebracht. In unmittelbarer Nähe des House of Sathorn und des W-Hotels befindet sich ein weiteres, futuristisches Hochhaus, der sogenannte Scheeren-Tower, benannt nach dem deutschen Architekten Ole Scheeren. In Bangkok heißt dieser Prachtbau auch Maha Nakhon. Das Maha Nakhon Hochhaus überragt nicht nur alle anderen Hochhäuser von Bangkok, es verblüfft auch durch seine ungewöhnliche Form. Das Gebilde scheint aus einzelnen Glasquadern zu bestehen. Der optische Effekt wird verstärkt durch ein Band versetzter Elemente, die von weitem – wenn man einige Kilometer entfernt ist und die Skyline Bangkoks betrachtet – als verpixelte Spirale erscheinen. Auch im vollendeten Zustand soll das architektonische Kunstwerk immer einen unfertigen Eindruck hinterlassen. So der Wunsch des berühmten Architekten. Ich habe mein Gemälde „Größenwahn oder wie die Zeiten sich ändern“ genannt, um auszudrücken, wie ich mich fühlte, wenn ich abends ins W-Hotel zurückhing, stehen blieb, mehrmals nach vorne und nach oben schaute und immer wieder verblüfft diesen fantastischen Anblick – hier das alte Thailand, dort das utopische Häusergewirr – auf mich wirken ließ.