Im Duisburg-Ruhrorter Hafen

Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm

2011

In Horst Langs wunderschönen Bildband gibt es ein Schwarz-Weiß-Foto, das den Ruhrorter Hafen in Duisburg zeigt. Dieses Bild war Anregung für mich, etwas Ähnliches in Farben, wie sie mir ins Gemüt kamen, zu malen. Ich kenne den Hafen gut, bin in Duisburg aufgewachsen und nicht jeder Stock und Stein ist mir mehr bekannt, aber das macht nichts, mein Herz war zum Zeitpunkt des Malens in Duisburg in meiner Kindheit und die Fantasie kann bekanntlich große Sprünge machen. Das Bild wurde im Laufe der Zeit immer expressionistischer und dann habe ich eines Tages noch die Angler und das Pärchen auf der Bank hinzugefügt. Richtig zufrieden war ich aber nicht. Ich stellte das Bild in eine Ecke meines kleinen Ateliers. Dann vergaß ich es, bis Daniela und Inge, zwei Mitarbeiterinnen in unserem Unternehmen, denen ich versprochen hatte, jeder ein Bild von mir zu schenken, in meinem Atelier auftauchten. Ich hatte den Termin immer wieder verschoben, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand ein Bild von mir haben mochte, denn bisher hatte ich ja nur im Keller gemalt. Die beiden jungen Frauen hatten über die Jahre meine malerischen Fortschritte und wohl auch meinen Enthusiasmus verfolgt, wenn ich über meine Bilder sprach. Ja, und dann passierte das unglaubliche, Daniela zog das Ruhrort-Bild hinter anderen hervor, betrachtete es nur kurz und sagte: „Genau das ist es!“ -„ Nein“, sagte ich, „das kann nicht sein, es ist noch nicht fertig.“-„ Wieso nicht fertig?“, antwortete Daniela, „das ist doch wunderschön mit diesen Farben und so, nein, das ist fertig. Für mich jedenfalls ist es fertig.“ Und so wanderte das unfertige-fertige Bild, das den Duisburg-Ruhrorter Hafen darstellt in ein Häuschen in Moos bei Deggendorf an der Donau in Danielas Heim, wo sie mit Mann, zwei kleinen Jungen und ihren Eltern lebt.

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