Auf der ART Innsbruck, wo ich im Januar 2020 einige Bilder ausstellte, empfahl mir ein befreundeter Galerist, dass wir unbedingt auf der Heimreise nach Deggendorf einen Abstecher in das in der Nähe von Innsbruck gelegene Rattenberg unternehmen sollten. Er meinte, es würde sich wirklich lohnen, wenn man etwas für kleine, romantische Orte abseits großer Touristenströme übrighabe. Auch würde ich bestimmt viele Motive zum Malen vorfinden. Rattenberg in Tirol mit ca. 400 Einwohnern ist die kleinste Stadtgemeinde Österreichs und liegt am rechten Innufer im Tiroler Unterinntal. Die Gemeinde ist seit langem bekannt für seine glasverarbeitenden Betriebe und nennt sich daher auch „Glasstadt“. Zahlreiche Betriebe bieten Glaskunst in höchster Qualität an. Das historische Zentrum ist im Inn-Salzach-Stil erbaut und tatsächlich nur eine 200 Meter lange mittelalterliche Fußgängerzone. Als wir dort waren, waren alle Geschäfte geschlossen, geöffnet hatte lediglich ein Restaurant, das Platzbräu, wo wir als einzige Gäste einen traumhaften Apfelstrudel genießen durften. Weil mir die wundersam schöne Gemeinde und die Stimmung der Ruhe dort sehr gefallen hatte, malte ich zu Hause eine Serie von sechs Rattenberg-Bildern. Das hier abgebildete Werk Rattenberg I zeigt die Ansicht, wenn man vor dem Stadttor steht und auf die Kulisse der Gemeinde am Inn schaut. Es hatte sich wirklich gelohnt, der Galerist hatte recht.
