Laura Ertl stellt sich vor:

„Wenn das Herz überströmt, ob glücklich oder traurig, dann fängt der eine zum Singen an, die andere zum Tanzen, ich ——- zum Malen.

Damit die Malerei ein Ereignis wird, folge ich den Farben, trete mit ihnen in einen Dialog.

Wie ein Dirigent versuche ich die Energien und Frequenzen, die Töne und Stimmen der Farben miteinander zu verbinden, zu orchestrieren, zum Klingen zu bringen. Deshalb muss der Maler hellwach und offen für jede Art von Entwicklung sein, die sich durch ihn entfalten will. So geht der Maler mit jedem Pinselstrich seinem Bild entgegen, im besten Fall kommt es zu einer Umarmung und die Farben werden lebendig und blühen auf. Das Bild ist sichtbar geworden. Der Maler folgt den Farben.

„Es gibt eine Logik der Farben und nur damit, und nicht mit der Logik des Gehirns sollte der Maler übereinstimmen.“ (Paul Cezanne)

[col2]Laura erklärt ihr Bild "Barock"
Laura Ertl erklärt ihr Bild „Barock“

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P.S. Es freut mich sehr, dass meine Bilder ein halbes Jahr lang in Deggendorf bei der Aluminiumgießerei Pinter Guss GmbH – nur ein paar Schritte von der Donau entfernt – ausgestellt werden. Denn für eine Bergbewohnerin ist die Donau schon immer ein magisches Wort gewesen. Wenn wir ein Holzsteckerl in einen Bach warfen, hieß es: „Wenn´s Glück hat, dann schwimmt´s bis zur Donau und dann ins Schwarze Meer.“ Dass sich dann noch neben diesem prachtvollen Wasserstrom glühend heiße Metalle  in beliebige Formen verwandeln – das gefällt mir sehr.

Motto der Ausstellung: „Weckst du mich, hör ich dir zu. Und jede Pause ist Himmel“.

Diese Zeilen von Salvatore Quasimodo drücken sehr viel aus, was mich malen lässt. Die Pause, der Himmel, Leerraum, das ist die Voraussetzung, damit sich überhaupt etwas bewegen kann. Wo noch alles offen ist, noch nicht definiert, eingeordnet. Erinnerst du dich an die kleinen Rechentafeln, auf denen man nummerierte Blättchen in die richtige Reihe schieben musste, dies war aber nur möglich, weil ein Blättchen fehlte, erst das fehlende Blättchen, die Leerstelle machte die Bewegung möglich. Gleichzeitig versetzt einen diese Leerstelle in Aufregung, weil eben wieder alles neu anfangen kann, die Würfel neu geworfen werden. Das wiederum weckt einen auf und versetzt einen in einen hellen Wachzustand. Dieser Moment ist dann der beste, um zum Pinsel zu greifen.“

Laura Ertl

www.lauraertl.de

 

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