Im August 2019 unternahmen meine Frau und ich gemeinsam mit guten, alten Freunden eine Donauschifffahrt von Passau bis weit hinter Budapest und zurück. Auf der Rückfahrt durchquerten wir morgens bei herrlichem Wetter die Wachau in Niederösterreich. Zwischen Krems und Melk auf 35 Stromkilometer ist eine Ortschaft schöner als die andere. Auf meinem Bild sieht man das Stift Dürnstein, ein ehemaliges Augustiner Kloster, das im Jahr 1410 gegründet wurde sowie die Stiftskirche, geweiht der Aufnahme Mariens in den Himmel. Das Stift Dürnstein erscheint heute als einheitliche barocke Anlage. Die Schaufassade richtet sich zur Donau und wird von dem weithin sichtbaren hochbarocken blau-weißen Turm dominiert, der als »Fingerzeig Gottes« zum Wahrzeichen der Wachau geworden ist. Oberhalb des Stiftes kann man die Ruine der ehemaligen Burg erkennen, die von den Kuenringern, einem alten österreichischen Ministerialengeschlecht, Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut worden war. Bekannt ist die Burg aus der Sage um Richard Löwenherz. Der Englische König Richard Löwenherz zerriss auf der Rückreise seines Kreuzzuges die österreichische Fahne und weigerte sich die Kriegsbeute mit dem Herzog von Österreich, Leopold V., zu teilen. Darauf hielt Leopold V. den englischen König in der erbauten Burg zu Dürnstein 1192-1193 gefangen. Der königliche Gefangene durfte zu seiner Unterhaltung fahrende Sänger (Troubadoure) empfangen, woraus später die Sage vom Sänger Blondel entstand. Der getreue Minnesänger zog von Burg zu Burg, bis er seinen König in Dürnstein, durch das Singen einer Liedstrophe, die der Gefangene ergänzte, entdeckte. Richard Löwenherz wurde nach Zahlung eines Lösegeldes von 150.000 Mark Silber wieder in Freiheit gesetzt. Ein sehr geschichtsträchtiger und ein sehr romantischer Ort.
An der schönen blauen Donau – Stift Dürnstein und der Fingerzeig Gottes, Wachau – Österreich
Öl auf Leinwand
60 x 50 cm
2021