The Trombone Man – Dartmouth, Devon
Acryl auf Leinwand, 1 m x 1 m
2014
In Dartmouth – einer kleinen Hafenstadt in der Grafschaft Devon – fand an dem Tag als wir ankamen der letzte Tag des Dart Music Festivals statt. Wir erreichten unser B&B bei Marilyn und Rob Bird, das auf einem Hügel oben am Stadtrand liegt, abends gegen 18 Uhr. Marilyn und Rob hatten den Schlüssel zu ihrem Haus in einer alten Vase versteckt, die in der Nähe der Haustüre stand. Sie konnten uns nicht empfangen, weil sie im Festausschusskomitee des Music Festivals arbeiteten, legten mir aber am Telefon warm ans Herz, unbedingt noch in die Stadt zum Hafen hinunterzugehen, um die letzte Show zu genießen. Also packten wir schnell unsere Koffer aus und begaben uns zu Fuß auf den Weg Richtung Hafen. Es ging 15 Minuten nur bergab, wunderbare 15 Minuten, es war noch recht warm, keine Wolke am Himmel, und „there was music in the air“. Und was für eine fantastische Musik. Irgendwo dort unten musste eine Ska-Rock-Band spielen. Zwischendrin eine unglaubliche Posaune, die sich in den schnellen Rhythmus einfügte und je näher wir kamen, immer lauter wurde. Schließlich erreichten wir das Festival direkt am Hafen und nachdem wir uns in einem Pub mit einem Pint of Doom Bar ausgestattet hatten, lauschten wir begeistert so lange den Klängen der jungen Band, bis der letzte Takt verklungen war. Morgens zum Frühstück fragte uns Marilyn, ob wir die Band gesehen und gehört hätten. Natürlich antworteten wir, die Gruppe Land oft the Giants habe uns ausgezeichnet gefallen. Der junge, wilde Mann mit der Posaune habe uns voll in seinen Bann gezogen. Oh ja, der trombone man, rief Rob verzückt dazwischen, der trombone man mit den roten Rastalocken, das sei doch der Höhepunkt des Music Festivals gewesen! Und wie er hochgesprungen sei beim Spielen! Rob und Marilyn sind etwa in meinem Alter, oder ein paar Jahre jünger, und ich dachte in diesem Moment, gute Musik hat offensichtlich mit dem Alter nichts zu tun. Und gute Musik muss man laut hören. Zu Hause in Deggendorf erreichte mich dann zwei Wochen später eine E-Mail von Marilyn mit einem Foto der Band, worauf der trombone man so in die Luft sprang, wie wir es gesehen hatten und ich es auf dem Bild anschließend gemalt habe. Ich hatte den beiden beim Abschied versprochen, den trombone man mit seiner Band zu malen.