Amsterdam – Im Red Light Distrikt De Wallen – Holland

Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm

2020

Beschreibung

Weil es schüttete wie aus Kübeln, charterte ich in der Nähe des Blumenmarktes ein Fahrradtaxi, und eines der schönsten und lustigsten Abenteuer in Amsterdam nahm seinen Lauf. Unser Taxifahrer, der fleißig in die Pedale seines E-Bikes trat, hieß Johnny und kam aus Venezuela. „Ich bringe Sie zu Orten, die für Autos und Busse nicht zugänglich sind, und kann Ihnen in einer begrenzten Zeit mehr von der Stadt zeigen, als Sie bei einem Rundgang, den sie auf eigene Faust unternehmen, sehen würden.“ Hauptsache wir sind trocken, dachte ich. Während der Fahrt entpuppte sich Johnny zu einem wahren Kenner seiner Stadt. In hervorragendem Englisch erklärte er uns charmant lächelnd, die Grachten entlangstrampelnd, geschichtliche Zusammenhänge und historische Ereignisse. Und so kamen wir schließlich nach einiger Zeit, obwohl wir eigentlich gar nicht dorthin wollten, ins Amsterdamer Rotlichtviertel De Wallen. Auf der Brücke mit der Inschrift: *Majoor Bosshardtbrug* hielt er an und wir stiegen kurz aus, und blickten ins Herz des Rotlichtdistrikts. Es regnete gerade mal nicht. Außerdem sei dies ein bedeutungsvoller Ort, erzählte Johnny mit ernstem Blick weiter, und was nur wenige wirklich wüssten, fügte er an, das Viertel sei in der Tat eines der ältesten und schönsten Teile der Stadt. Und darauf sollten wir unbedingt achten: Auffällig seien die langen gewundenen, schmalen, gepflasterten Straßen und die beeindruckende Architektur aus dem 14. Jahrhundert. Majoor Bosshardt war übrigens eine niederländische Offizierin der Heilsarmee, die sich aufopfernd um die Belange der Prostituierten gekümmert hatte. Sie ist in Amsterdam so sehr angesehen, dass man ihr immerhin eine Brücke widmete.