Das trunkene Schiff – nach Arthur Rimbaud – Ein Diptychon

Linker Teil eines Diptychons: Öl auf Leinwand, 90 x 90 cm

Rechter Teil eines Diptychons: Acryl auf Druck, 30 x 90 cm

2019

Das Diptychon wurde für die Ausstellung *Buch und Literatur* in der Stadtbibliothek PISEK/Tschechien gemalt.

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Beschreibung

Dieses Bild habe ich für die Ausstellung „Buch und Literatur“ in Pisek/Tschechien gemalt. Es soll beschreiben, was das lyrische Ich in dem Gedicht „Das trunkene Schiff“ sich gefühlt haben könnte und was es alles auf dieser skurrilen Reise auf hoher See gesehen haben mag. Für Expressionisten war er ein Star: der französische Dichter Arthur Rimbaud. Er galt als Wunderkind und wurde dann zum Bürgerschreck und Provokateur, der ruhelos durch die Welt zog, verschwenderisch lebte und keine 40 Jahre alt wurde. Rimbaud war nicht einmal 17 Jahre alt, als er einer Einladung des bereits berühmten Dichters Paul Verlaine nach Paris folgte mit Gedichten im Gepäck, die seinen Gastgeber und später die gesamte Welt der Literatur elektrisierten. Eines hieß „Das trunkene Schiff“ und bestand aus hundert Versen. Der surrealistisch wirkende Text, in dem das lyrische Ich als ein Schiff auftritt, das in eindrucksvollen Bildern von einer traumartigen Reise steuerlosen Dahintreibens erzählt, beschreibt das Driften und Versinken eines auf See verlorenen Bootes und ist mit lebendigen Bildern, Symbolen und Metaphern überhäuft. Eine moderne, neue Sprache war geboren. Der Einfluss des insgesamt nur schmalen Gesamtwerkes Rimbauds sowie auch der mysteriösen Figur Rimbauds auf die Dichter des Symbolismus und des Expressionismus war beträchtlich, auch beeinflusste er viele später lebende Dichter und Künstler wie z.B. Van Morrison, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Fabrizio De André, Henry Miller, Patti Smith, Jim Morrison von den Doors, Klaus Mann, Georg Trakl und die Beat-Poeten um Jack Kerouac. Seine Gedichte und Prosatexte schrieb der Wortalchimist Rimbaud fast alle, bevor er 19 Jahre alt wurde. Einer der bekanntesten deutschen Rimbaud-Übersetzer der neueren Zeit war der Dichter Paul Celan. Aus seiner Übersetzung des Gedichtes wurden von mir zwei Strophen auf den rechten Teil des Diptychons niedergeschrieben.