Die Möwe von Polperro

Öl auf Leinwand, 70 x 50 cm
2010

Die Möwe saß frech und aufsässig auf der Mole des äußeren Hafens von Polperro und ließ sich durch nichts abschrecken. Sie starrte mich unentwegt an. Man glaubt gar nicht, wie unerschrocken diese elegant gekleideten Vögel aus der Luft hinabstürzend Beute machen, wenn es darum geht, den Kabeljau aus einem Fish & Chip-Brötchen zu stehlen, in das man gerade genußvoll hineinbeißen möchte. Und wenn man nicht aufpasst, fliegt das gesamte kleine Mahl mit der Möwe gen Himmel und man hört sie – wenn man Pech hat – zu guter Letzt noch von oben hämisch lachen. Nicht umsonst stehen in vielen Hafenstädtchen Cornwalls Warnschilder mit der Aufschrift „Beware the Seagulls“. Ich fürchte mich aber nicht vor diesen eleganten Kunstfliegern, ganz besonders habe ich aber meine Möwe von Polperro ins Herz geschlossen. Sie ist vor Ärger und Wut bereits leicht grün angelaufen und könnte jeden Moment explodieren, weil sie schon etliche Angriffe ohne jeglichen Erfolg geflogen ist. Ich liebe die Möwe auch, weil sie ein Tier der Freiheit für mich ist, so wie es vielleicht die wundersame Möwe Jonathan einst war, die sich zum Lebensmotto gesetzt hatte: „Du kannst alles erreichen, was du wirklich willst.“

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