Während einer herbstlichen Fahrt zusammen mit unseren Freunden aus dem hohen Norden Deutschlands durch den Bayerischen Wald erreichten wir irgendwann Weißenregen, einen Ortsteil der Stadt Bad Kötzting im oberpfälzischen Landkreis Cham. Wir wollten unseren Freunden die Schönheit unserer Region gerade im farbigen Herbst vermitteln. Auf einem steilen Hügel liegt über dem Tal des Weißen Regens und der Stadt Bad Kötzting die Wallfahrtskirche Weißenregen. Der breit gelagerte Bau mit der hohen Zwiebelkuppel steht abgesondert von der kleinen Ortschaft auf einem Hügelkamm. Von der Kirche aus öffnet sich nach allen Seiten der Blick auf die Höhen des Bayerischen Waldes. Aufgrund seiner Lage ist die Kirche auch aus jeder Richtung für den Betrachter sofort ersichtlich. 1750 -1765 wurde die jetzige Wallfahrtskirche erbaut, nachdem die bestehende Kapelle zu klein und außerdem baufällig geworden war. Altäre und Kanzel schuf der Kötztinger Bildhauer Johann Paulus Hager. Die Kirche ist besonders durch ihre originelle Schiffskanzel bekannt. Um einen besseren Blick für ein Bild zu finden, wanderte ich, nachdem wir die Kirche im Inneren ausgiebig besichtigt hatten, den Kreuzweg nach Bad Kötzting ein Stück hinunter. Schon sehr bald hatte ich, vor dem herbstlichen Baum stehend, das passende Motiv gefunden. Der Baum hatte sich bunt gefärbt, ein Wetter zog auf, wie man in Bayern sagt, rotbraune Blätter wirbelten durch die Luft, ich sah meine Freunde, die ich schon seit mehr als 50 Jahren kenne und liebe, oben auf der Straße neben der Kirche als winzige Punkte stehen. Wie die Zeit vergeht, dachte ich in diesem Augenblick ein wenig traurig – und in diesem Moment war auch der Titel zu dem abgebildeten Bild gefunden: Die Vergänglichkeit der Zeit.
Die Vergänglichkeit der Zeit – Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, Weißenregen im Bayerischen Wald
Öl auf Leinwand
60 x 50 cm
2020