Anlass diesen Dachziegel zu bemalen, war ein Besuch im Valcamonicatal im prähistorischen Nationalpark Naquane in der Ortschaft Capo di Ponte, nördlich des Iseosees. Ein Besuch hier gleicht einer Zeitreise in die Vergangenheit. Die Bevölkerung des Tals erschuf über einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden hinweg Galerien von Felsbildern, deren Entstehungszeitraum von prähistorischer Zeit an bis hin zur Zeit der Römischen Besatzung reicht. Die Zeichnungen, die in die durch das Abgleiten der Gletscher glatt geschliffenen Felsen geritzt wurden, zeugen vom täglichen Leben der verschiedenen Volksstämme, die hier einst siedelten, und von ihrer Entwicklung. In der Altsteinzeit waren sie Jäger, später trieben sie Ackerbau und begannen schließlich mit der Metallverarbeitung. Der Nationalpark „Rupestri di Naquane“ zeigt auf einer Fläche von 60 Hektar 130 gravierte Felsen inmitten eines lichten Laubwaldes. Darunter befinden sich typische Szenen einer Jäger- und Sammlerkultur, Pferde, Reiter, Hirsche, sich duellierende Krieger sowie auch Dorfdarstellungen mit Häusern, in denen die Menschen in längst vergangener Zeit wohnten. Als wir durch den Nationalpark wanderten, hielten wir immer wieder an besonders ausgeschilderten Felsen an, auf denen hunderte von beeindruckenden Gravuren eingeritzt waren. Auf dem Dachziegel sind einige dieser Felszeichnungen abgebildet, im Hintergrund ist die raue Gebirgslandschaft des Valcamonicatals zu sehen. Die einzigartigen Zeugnisse der frühen Bevölkerung des Tals werden seit 1979 von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt.
Iseosee – Naquane – Vor 3000 Jahren im Valcamonica – Italien
Öl auf Dachziegel, 50 x 22/17 cm
2019