Peschiera ist der Hauptort der Monte Isola, dem Juwel des Iseosees. Alles erinnert hier an die schönsten Orte Italiens, hinter der Uferpromenade ziehen sich handtuchschmale Gassen und mittelalterlich wirkende Gebäude den Berghang hinauf. Stützbögen, Balkone und Wäscheleinen prägen das Bild. Die Insel ist dicht bewaldet und ragt 400 Meter hoch aus dem Wasser. Wohltuend, dass sie für Autoverkehr gesperrt ist. Allein die Überfahrt vom Festland, von Sulzano nach Peschiera Maraglio ist ein schönes, kurzes Erlebnis, eine Fähre pendelt regelmäßig alle 15 Minuten – im Sommer Tag und Nacht – zwischen beiden Gemeinden. Als wir im Mai 2019 dort waren, erinnerten an der Anlegestelle in Sulzano noch Tafeln und Inschriften an das vergangene künstlerische Großereignis der *Floating Piers*, die eine zeitlich begrenzte Installation des Künstlers Christo am Iseosee war. Die Installation existierte vom 18. Juni bis zum 3. Juli 2016 für 16 Tage. Christo installierte hier begehbare, mit gelbem Stoff bespannte, schwimmende Stege. Sie führten von Sulzano auf die Insel Monte Isola, umrundeten die Insel Isola di San Paolo. Die 16 Meter breiten Stege hatten kein Geländer und waren zum Wasser hin flach abfallend gestaltet. Dadurch und durch ihre leicht schwankende Bewegung vermittelten sie den Eindruck, direkt auf dem Wasser zu laufen. Leider waren die Floating Piers nicht mehr installiert, als wir am Iseosee waren, gerne wären wir einmal von Sulzano nach Peschiera zu Fuß über den See gelaufen, aber die Fahrt mit der kleinen Fähre, die nur wenige Minuten dauerte, entschädigte uns mit der wunderbaren Ansicht, die ich versucht habe auf meinem Bild wiederzugeben.
