Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist – Verwunschener Wald am Karer See

Der Karersee oder auch Regenbogensee genannt, ist nicht sehr groß, eher klein im Sommer. Im Winter, wenn mehr Wasser in ihn geflossen ist, ist er vielleicht 300 Meter lang und 150 Meter breit. Er liegt ganz in der Nähe des Rosengarten- und des Latemar-Gebirgszugs in den Dolomiten. Es gibt eine Sage über seine Farbenpracht. Sie geht etwa so: Einst lebte im Karersee eine wunderschöne Wasserfee, welche oft am Ufer des Sees ihre blonden Zöpfe flocht. Eines Tages kam ein Hexenmeister des Weges und verliebte sich augenblicklich in sie. Mit all seiner Zaubermacht versuchte er, die liebliche Fee zu gewinnen, doch diese wies ihn ab. So beschloss er, die Nixe mit seiner Zaubermacht zu entführen. Da dies nicht gelang, suchte er Rat bei einer alten Hexe. Sie gab ihm den Rat, einen Regenbogen vom Rosengarten über den Karersee bis zum Latemar zu spannen und sich als Juwelenhändler verkleidet zum See zu begeben, um so die Nixe anlocken zu können. Dann solle er sich zum Karersee begeben, damit er die Jungfrau entführen könne. Der Hexenmeister tat wie ihm geheißen, vergaß aber sich zu verkleiden. So bestaunte die Wasserfee zwar die prächtigen Farben des Regenbogens und der Edelsteine, erkannte aber den bösen Hexenmeister und tauchte schnell im Karersee unter und ward von da an nie mehr gesehen. Der Hexenmeister, über den gescheiterten Entführungsversuch erzürnt, zertrümmerte den Regenbogen und warf seine Bruchstücke mitsamt den Juwelen wutentbrannt in den Karersee. Dies ist der Grund, warum der Karersee in den prächtigsten Regenbogenfarben schimmert und von den Bewohnern des ladinischen Raums “Lec de ergobando”, der Regenbogensee, genannt wird.