Wo die Zeit schläft – Venedig

Acryl und Öl auf Leinwand – Vier Bilder jeweils im Format 30 x 60 cm in einem Rahmen
2014

Als wir vor vielleicht 10 Jahren mit unseren Freunden und unseren Kindern in Venedig waren, wohnten wir im Hotel Bartolomeo unweit der Rialtobrücke. Wenn man aus dem Hotel kommend in den Hinterhof ging, stand man nach wenigen Schritten vor einem kleinen Kanal, dem Rio de la Fava und man war sofort in einer anderen Welt. Diesen Blick vom Rand des Rios gibt das erste Bild auf der linken Seite wieder, im Hintergrund die Ponte de la Fava. Und weil mich plötzlich, nach dem Malen des ersten Bildes die Begeisterung gepackt hatte, suchte ich tagelang in alten, recht unsortierten Bildern aus der Vergangenheit, bis ich endlich weitere Bilder von anderen kleinen Kanälen, kleinen Rios gefunden hatte, deren Namen ich nicht kannte. Ich musste aber dort gewesen sein und ich erinnerte mich langsam, dass mir damals gerade die kleinen Wasserwege Venedigs ganz besonders gefallen hatten und ich viele stimmungsvolle Fotos geknipst hatte. Hier war und ist auch heute noch sicherlich Venedig völlig anders, völlig losgelöst vom Massentourismus, hier schläft die Zeit, wie es Hermann Hesse in dem wunderschönen Gedicht „Ankunft in Venedig“ so treffend formuliert hatte. Nur ein paar weitere Schritte von San Marco oder der Rialtobrücke … totenstille Gassen, dann plötzlich Opernmusikklänge aus offenen Fenstern, italienische Wortfetzen, die man nicht versteht, murmelnde Kanäle, eine verzauberte alte Stadt. Da ich der Meinung war, dass diese vier Bilder zusammengehören, habe ich sie von unserem Schreiner auf eine weißlackierte Holzplatte aufsetzen lassen und das Venedig-Ensemble dann mit einem ebenso weißlackierten Rahmen versehen. Die Bilder sind in Besitz meines Freundes Hartmut, mit dem ich in jungen Jahren so manch unvergesslich schöne Reise unternommen habe. So waren wir Anfang der 80iger Jahre des vorigen Jahrhunderts auch zusammen in Venedig.

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