Der Winter taucht Lissabon in magisches, melancholisches Licht und vielleicht ist sogar – für einen Reisenden – der Winter Lissabons schönste Reisezeit. Die Sonne scheint häufig, und plötzlich hat man ein Auge für Orte und Plätze, die man im Sommer links liegen lässt. Vielleicht ist Lissabon dort dann am beschaulichsten. Wir waren Anfang Dezember hierher geflogen, hatten wieder im Hotel Olissippo Castelo unweit der Portas do Sol eingecheckt, weil wir einmal Lissabon in der Weihnachtszeit erleben wollten, und zum anderen hatten wir uns Karten für ein Mariza Fadokonzert draußen im Parque das Nações in der Altice Arena besorgt. Unser erster Gang am einsetzenden Abend war aber wieder einmal Portas do Sol, die Tore zur Sonne. Der Schein gelber Straßenlaternen hatte die Rolle der Sommersonne übernommen und die Stadt in ein diffuses, magisches Winterlicht getaucht, die Dunkelheit hatte die weißen Häuser in einen zarten Rosa-Farbton verwandelt. Die Lichter waren angegangen, hatten sich aufgeladen und alles war gut an diesem Abend an der Portas do Sol.
