Diesen Sonnenuntergand erlebten wir an einem Dezembertag oben auf dem Miradouro da Graça. Unsere portugiesischen Freunde Viviane & Jorge von unserem nur einen Steinwurf weit entfernten Stammrestaurant Gosta do Castelo hatten uns ans Herz gelegt, einmal einen Wintersonnenuntergang vom Aussichtspunkt Graça anzuschauen. Dir wird das Herz aufgehen, sagte Viviane und so war es … ein fantastisches Erlebnis, was allerdings auch andere Touristen eingeplant hatten, die Stühle und Tische, die zu dem kleinen Kiosk gehörten, der Getränke und andere Kleinigkeiten verkaufte, waren fast alle von jungen Paaren aus aller Herren Länder belegt. Auf den Stufen der Igreja da Graça hockte ein spanischer Gitarrist und spielte Flamencoweisen, und Lissabon lag einem zu Füßen. Wir waren irgendwie mitten drin in einer Gemeinschaft junger Menschen, denen allen das Herz aufgegangen war oder die den Atem erstaunt anhielten. Die jungen Leute waren sehr schweigsam, es schien, als verhalle jeglicher Lärm an diesem beschaulichen und dennoch beliebten Ort. Am Horizont erhebt sich auf dem Bild vor dem untergehenden Sonnenball die Ponte 25 de Abril, die sich über die Mündung des Tejo spannt, von wo einst die portugiesischen Karavellen die ferne Welt eroberten.
