Während unserer Dezemberreise nach Lissabon wollten wir auch etwas von einer vorweihnachtlichen Stimmung in dieser schönen Stadt erleben. Wir fanden aber weder große mit Kerzen beleuchtete Weihnachtsbäume noch Weihnachtsstände in winterlicher Atmosphäre vor, wie es bei uns in Niederbayern üblich ist. Keineswegs aber waren wir enttäuscht. Es war trotzdem weihnachtlich in Lissabon, nur eben anders als bei uns zu Hause. Auf dem Hauptplatz, Praça do Comércio, am Ufer des Tejo, erstrahlte aber tatsächlich ein 30 Meter hoher Christbaum in festlichem Glanz. Ein riesiger, künstlicher Weihnachtsbaum aus einer grünen Kunststoffhülle mit LED-Leuchten als Kerzenersatz. Wir setzten uns in ein nahes gelegenes Café, tranken statt Glühwein einen Ginja, den berühmten Kirschlikör, der hin und wieder auch in der Alfama angeboten wird, und warteten so lange, bis der Baum in voller Pracht erleuchtet war. Große Lichtinstallationen in der Rua Augusta der Hauptstraße im Zentrum, die vom Rossio bis zum Praça do Comércio verläuft, tauchten dann bald Lissabon in ein sanftes Licht und erhöhten die Vorfreude auf Weihnachten. In der Straße und auf dem großen Platz überall der Geruch von gerösteten Maronen. Die Sterne auf dem Bild waren in Wirklichkeit quer über die Rua Augusta, gespannt. Ich habe sie aber in künstlerischer Freiheit in den dunklen Himmel versetzt.
