Mein Freund Franz – An einem Sonntagmorgen im Panier – Marseille

Öl auf Malkarton, 40 x 60 cm

2013

„Wir sind auf den Spuren Izzos, Total Kheops müsst ihr lesen oder Chourmo“, rief ich auf dem Spaziergang durchs Panier begeistert aus und berichtete weiter, was Izzo geschrieben und was ich in Erinnerung behalten hatte: „Izzo hat in seinen Romanen vor allem seiner Heimatstadt Marseille ein literarisches Denkmal gesetzt. In Marseille geboren zu sein, hat er geschrieben, ist niemals Zufall, woher man auch kommt, in Marseille ist man zu Hause. Marseille ist einem vertraut. Vom ersten Augenblick an“. Ich bin sehr schnell zu begeistern, ein zu malendes Bild hatte ich schon im Kopf, das Bild mit dem ballspielenden Mädchen und manchmal habe ich die Gabe, andere mitzureißen und in den Strudel der Begeisterung mit hineinzuziehen. Ja, und so kauften wir in einer winzigen Épicerie auf dem Place des Huiles, in dem einzigen Geschäft, das tatsächlich an diesem herrlichen Sonntagmorgen geöffnet hatte, ein, was das Zeug hält, wie man so sagt. Olivenöl, Tabletts mit der Aufschrift La Cagole de Marseille, Kräuter aus der Provence …und Seifen. „Seifen aus Marseille, wer hat die schon“, sagte ich lachend, als wir herausgingen „stellt euch vor, ihr wascht euch im Winter die Hände mit dieser Seife und ihr riecht an euren Händen den Duft Marseilles. Ist doch toll, nicht wahr?“ Ja, so bin ich manchmal, meine Freunde lächeln dann, lassen mich aber so wie ich bin. Franz nahm daraufhin die Einkaufstüte mit den Souvenirs und marschierte weiter durchs Panier vorneweg in Richtung Clocher des Accoules, dem Glockenturm einer gothischen Kirche, dem einzigen Überrest der vielleicht ältesten Kirchen Marseilles. Er markiert den Zugang zum Panier. Begegnet sind wir nur noch einem Menschen, einem Mann mit einem langen schwarzen Bart, einem grünen Turban und einem Kaftan, der bis auf den Boden reichte. Der Mann, offenbar ein Scherif, was man an dem grünen Turban erkennt, schaute recht grimmig drein. Man sieht ihn links die Treppe hinunterkommen. An der Wand neben dem Mann scherifischer Abstammung Graffiti in arabischer Schrift, darunter vielleicht ein Notenschlüssel?…und weil ich so begeistert war beim Malen, habe ich rechts unten mit Jaru in arabischer Sprache signiert. Voila, Franz.

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